Die Gründung des Hygiene-Instituts geht auf eine Empfehlung von Robert Koch angesichts einer Typhusepidemie 1902 zurück. Über die Verbesserung von Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung sollten Seuchen bekämpft und die allgemeine Hygiene verbessert werden. Heute werden dort Untersuchungen der Umweltmatrices Wasser, Boden, Luft und Abfall, sowie Materialprüfungen durchgeführt.
Der SP2000 Roboter wird im Labor des Hygiene-Instituts zur Untersuchung von Trink- und Rohwasser, Oberflächenwasser, Schwimm- und Badebeckenwasser sowie wässrigen Migranten eingesetzt.
Auf dem Vorgängermodell wurden bereits mehr als 10 Jahre die Parameter pH-Wert, elektr. Leitfähigkeit, Trübung und Säurekapazität bestimmt. Mit der Neuanschaffung des SP2000 Roboters werden jetzt noch zusätzlich die Parameter SAK 254, SAK 436 und SAK 410 vollautomatisch analysiert.
Täglich werden im Hygiene-Institut im Durchschnitt 70 Proben auf diese Parameter analysiert, wobei es auch Spitzen mit 100 Proben am Tag gibt.
Warum wurde die Analytik der Trink- und Badewässer mit dem Laborroboter SP2000 automatisiert?
Höhere Probenkapazität
Die täglich beim Hygiene-Institut anfallenden Proben manuell auf alle oben genannten Parameter zu analysieren wäre sehr personalintensiv. Der hier eingesetzte Analysator ist mit 5 Racks versehen und auf jedes Rack passen 18 Flaschen, was eine Probenkapazität von 90 Flaschen ermöglicht, die ohne Eingreifen eines Bedieners gemessen werden können.
Zeitnahe Messung
Einige der Parameter (pH, Trübung) müssen außerdem zeitnah gemessen werden, möglichst am Tag der Probenahme. Mit Hilfe des Roboters gelingt dies auch ohne Personaleinsatz in den Abendstunden sehr gut.
Große Flexibilität bei den Flaschen
Der Roboter ermöglicht eine hohe Flexibilität bei den Flaschen, die eingesetzt werden können. Dies war auch ein wichtiger Aspekt bei der Neuanschaffung. Im Hygieneinstitut wird auf dem Roboter nicht mit Glasflaschen, sondern mit stabilen 250 ml Kunststoffflaschen gearbeitet, die durch einen konischen Schraubverschluss eine Probennahme ohne Luftpolster ermöglichen.
Mehrere Parameter auf einer Plattform
pH-Wert, elektr. Leitfähigkeit, Trübung, Säurekapazität, SAK 254, SAK 436 und SAK 410 werden automatisch aus einer Probe bestimmt. Hierzu ist der Roboter gekoppelt mit den entsprechenden Messgeräten und Titratoren.
Der Ablauf der Automatisierung im Labor des Hygiene-Instituts:
Der Anwender im Labor erstellt über einen Barcodescan die Sequenz und stellt das Rack mit den Probenahmeflaschen auf den Roboter. Dieser organisiert voll automatisch alle weiteren Schritte zur Messung der notwendigen Parameter.
Die Flaschen werden geöffnet, dann wird die Probe homogenisiert und die Messungen können beginnen.
Beim Hygiene-Institut wird die Probe zuerst dem Trübungsphotometer und einer Durchflusszelle zur Messung der elektrischen Leitfähigkeit zugeführt. Anschließend wird die Probe über Filterköpfe mit 0,45 µm Membranfilter in die Küvette des Photometers zur Messung der SAK-Werte geleitet. Dann wird der pH-Wert gemessen und die Titration zur Bestimmung der Säurekapazität beginnt.
Zum Schluss wird die Probe wieder verschlossen. Alle Nadeln, Elektroden, Rührer und Schläuche werden automatisch mit destilliertem Wasser gespült. Anschließend geht es weiter zur nächsten Probe und der Vorgang beginnt von Neuem.
Die Ergebnisse werden mit der speziellen Robotic-Software verarbeitet. Diese bietet alle Möglichkeiten, von einer verzögerten Startzeit, über vordefinierte Applikationen, das Hinzufügen von Proben während der Analyse bis zum anschließenden Export der Ergebnisse.
Der Roboter SP2000 ist sehr flexibel und bietet zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten. Das Konzept und die Analytik werden immer auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt.